Parade, 2012
Tuschpinsel, weiß gehöht
94 x 66 cm.
„Niemand außer den Toten weiß ob all diese Dinge über die die Leute reden es wert sind dafür zu sterben oder nicht. Und die Toten können nicht sprechen. Also werden die Worte über den ehrenhaften Tod und heiliges Blut und Ehre und so weiter diesen Toten von Grabschändern und Betrügern die kein Recht haben für die Toten zu sprechen in den Mund gelegt. Wenn jemand sagt lieber tot als ehrlos dann ist er entweder ein Schwachkopf oder ein Lügner denn er weiß nicht was der Tod ist. Er kann das nicht beurteilen. Er kennt nur das Leben. “
(Aus: „Und Johnny zog in den Krieg“, Onkel & Onkel Verlag, Berlin, 2012)
Kriegsgeile Industrielle, rasende Demokraten und Monarchen, die das Risiko für Leib und Leben gerne anderen überließen, tanzende und leicht bekleidete Mädchen, die der Aufmunterung dienen. Beim Zeichnen kamen mir als gebürtigem Deutschen der von Komplexen zerfressene Kaiser Wilhelm und die beiden Generäle Ludendorff und Hindenburg in den Sinn, auch der spätere Nobelpreisträger, Chemiker und „Vater des Gaskrieges“ Fritz Haber, der nach Ende des Krieges eine Bestrafung für seine todbringende Erfindung fürchtete, die jedoch nie vollzogen wurde. 130.000 Tonnen Giftstoff wurden zwischen 1915 und 1918 verschossen, 80.000 Soldaten erstickten daran und mancherorts war das Land auf Jahrzehnte verseucht worden.