Ausblick, 2017

Ausblick, 2017

Sprühlack und Acryl auf Leinwand

200 x 145 cm

Der rastlose Polizeiphotograph Jacob Riis hat das dunkle Innere New Yorker Mietskasernen und Elendsviertel mit seiner Kamera dokumentiert und dabei auch die Anfänge der Blitzlichphotographie begründet. Sein damaliges photographisches Verfahren war experimenteller Natur, gar nicht ungefährlich und führte zuweilen beinahe dazu, dass die dunklen Häuser, die er mit seinem Verfahren hell beleuchtete, beinahe abgebrannt wären. 

Einen Steinwurf entfernt im mondänen New York hatte man kaum eine Vorstellung davon, wie erbärmlich in New Yorks Slums gesiecht und gestorben wurde. Es gab für den beträchtlichen Bodensatz der Bevölkerung New Yorks keine sozialen Sicherheiten, dafür Gift in Böden und Nahrungsmitteln, Seuchen, feuchtkalte Unterbringung und eine unzureichende medizinische Versorgung. Zudem waren die Arbeitssklaven den Übergriffen ihrer Bosse schutzlos ausgeliefert. Auch vor den Verletzungen, die man sich unter halsbrecherischen Arbeitsbedingungen zuziehen konnte, gab es keinen effektiven juristischen Schutz. 

Jacob Riis´ Bilder brachten buchstäblich Licht ins Dunkel und verliehen denen, die man zuvor gerne wahlweise übersehen oder stigmatisiert hatte, eine Stimme. Riis´ Bilder und seine Freundschaft mit Präsident Roosevelt trugen zu landesweiten Sozialreformen bei. Im Anschluss an die Draft Riots änderte sich die schlechte Lage der Schwarzen in New York leider kaum… doch irische Immigranten begannen, in der Politik Einfluss zu nehmen.

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