Front, 2012

Tuschpinsel, weiß gehöht 

66,5 x 92 cm. 

„Die Ratte schlich im Schneckentempo über seinen Körper. Sie krabbelte mit ihren scharfen kleinen Krallen sein linkes Bein hoch. Es war eine große braune Grabenratte wie die nach denen sie immer mit Schaufeln warfen.“

(Aus: „Und Johnny zog in den Krieg“, Onkel & Onkel Verlag, Berlin, 2012) 

Soldaten im ersten Weltkrieg verbrachten in der Regel mehr Zeit damit, Gräben auszuheben, als sich direkt in Kampfhandlungen zu begeben. Diese Gräben waren voller Dreck und Fäkalien und tief verschlammt, auch durch Regenfälle und Granaten. Die einen ertranken verwundet in Granattrichtern und Sümpfen. Andere erkrankten aufgrund der mangelnden hygienischen Bedingungen an der Front. So konnten auch Seuchen ausbrechen und Ungetier wie Ratten angezogen werden. Oft mussten die Soldaten verdorbenes Fleisch essen. Wenn Krieg als ein heldenhaftes Unterfangen verklärt wird, lässt man dabei ganz wesentliche Aspekte der tatsächlichen Kriegsrealität gerne außer Acht… wo es ums nackte Überleben geht, sich jeder selbst der Nächste ist und Millionen traumatisiert werden.

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