Unglückslotterie, 2017

Unglückslotterie, 2017

Sprühlack und Acryl auf Leinwand

200 x 145 cm

Das Mittel der Wehrpflicht war die Lotterie in den Rekrutierungsbüros. Namen von Wehrfähigen wurden aus dem „Wheel of Misfortune“ gezogen, die Lose laut verlesen. Erste Gerüchte, die Namen betuchter New Yorker seien auf der Stelle ungültig gemacht worden, machten die Runde. Die Wehrpflicht war eine den Bürgern auf die Brust gedrückte Pistole, ein „Geld oder Leben“. Denn mit 300 Dollars, dem Jahresgehalt eines Arbeiters, konnte man bequem daheimbleiben, ganz ohne lästige kriegerische Scherereien. Es war buchstäblich „A Rich Man´s War and a Poor Man´s Fight.

Die anfängliche Kriegsbegeisterung war zwei Jahre nach Beginn des Krieges eh längst dahin.

Allzu gegenwärtig waren den Wehrpflichtigen die Kriegskrüppel, die in die Städte zurückgekehrt waren und die Versprechen großer militärischer Triumphe in einem ganz anderen Licht erscheinen ließen. 

Aus Fabriken, Läden und Hafenanlagen strömten an die 15.000 Protestierende in die 36th Street.  Es dauerte nicht lang, bis eine Einheit der Freiwilligen Feuerwehr, die kampferprobten Männer des Black Joke, das dortige Rekrutierungsgsbüro stürmte, die Unglücksräder zertrümmerte und das Büro abfackelte. 50 anwesende Polizisten und Soldaten konnten dies nicht verhindern. Kurz danach stand der gesamte Block in Flammen.

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