NACH DER DISSERTATION IST VOR DER DISSERTATION, 2006

NACH DER DISSERTATION IST VOR DER DISSERTATION, 2006

Graphit auf Bütten

80 x 59 cm

Reproduktion von Marco Wittkowski

 

Man muss nun nur noch die endgültige Druckvorlage erstellen. Man lernt dabei Software-Funktionen kennen, von denen man bisher nicht einmal eine vage Vorstellung hatte und die einem bei den Problemen, die sich ergeben, auch nicht weiterhelfen. Man könnte unmittelbar im Anschluss an die Dissertation ein zweites Buch darüber schreiben. Die immer schon latente Abneigung gegen Bill Gates schlägt nun in offene Gewaltphantasien um. […]

 

Bevor es so weit ist, muss man nur noch für den Verlag einen Werbetext für das eigene Werk verfassen, in dem man innerhalb von höchstens fünf, sechs Zeilen die ganze Arbeit zusammenfasst. Auch das kann man schaffen. Erwartungsfroh sieht man nun dem Paket mit den Freiexemplaren vom Verlag entgegen. […]

 

Es gibt ein Leben nach der Dissertation. Und Herberger hatte schließlich doch Unrecht: Nach der Dissertation ist nicht vor der Dissertation.“

 

Aus: Geschichten aus 1001 Promotion, „Nach der Dissertation ist vor der Dissertation“ von Oliver Stenschke, 2006, Klinkhardt Verlag