Maria, 2012
Tuschpinsel, weiß gehöht
94 x 66 cm. Kunstraum H&H
In Johnnys Bewusstsein schreibt sich die Geschichte der Geburt Jesu neu.
„Der Geschäftsführer schaute hinaus in die Dunkelheit und sah dort Marias weißes besorgtes Gesicht. Sie ist hübsch die Kleine dachte er und sie hat Angst wie ihr Mann gesagt hat. Das wird eine furchtbare Schweinerei geben wenn sie das Baby hier bekommt. Menschen die sich keine Babys leisten können sollten ohnehin keine kriegen aber was soll man machen? Na gut sagte er zu Josef ich schätze ich finde was für euch. Siehst du den Durchgang da drüben? Da gehst du einfach durch und dann kommst du zum Stall. Ganz hinten steht eine Krippe.“
[…] „Ich sag´s frei heraus ich hoffe sehr dass sie das Baby nicht heute Nacht hier bekommt denn wenn sie schreit fühlen sich meine Gäste gestört und das sind alles sehr hochrangige Leute darunter drei römische Kongressabgeordnete. Aber geh nur.“
[…] „Weit weg in Rom regte sich in einem Palast ein Mann im Schlaf. Er erwachte halb und döste dann wieder ein. In seinen Träumen fragt er sich warum er so nervös war. In der Krippe in Betlehem lauschte Maria den Engeln und wirkte nicht mehr so glücklich wie in dem Moment als sie ihr Kind zum ersten Mal gesehen hatte. Sie starrte geradewegs durch die Weisen hindurch die mit ihren Geschenken gekommen waren. Sie drückte ihr Baby fester an sich. Ihre Augen waren voll Schmerz und Angst um ihr kleines Kind.“
(Aus: „Und Johnny zog in den Krieg“, Onkel & Onkel Verlag, Berlin, 2012)