Sinken, 2012

Tuschpinsel, weiß gehöht

93,5 x 65,5 cm. Privatbesitz

„Er ging wieder im Wasser unter und kämpfte und kämpfte und kam dann mit revoltierendem Magen und schmerzender Kehle wieder hoch. Und die ganze Zeit als er unter Wasser war und mit nur einem Arm darum kämpfte wieder nach oben zu kommen redete er sich ein dass ihm das hier unmöglich passieren konnte aber es war passiert.“

(Aus: „Und Johnny zog in den Krieg“, Onkel & Onkel Verlag, Berlin, 2012) 

Der Kriegsschrecken ist das eine, das wachsende Bewusstsein darüber, was Krieg eigentlich bewirkt und wie Johnny in dessen Sog gezogen wurde, etwas anderes. Er erlebt die Vergangenheit im inneren Dialog erneut und hat keine Wahl; er muss all den Schrecken, all die Erkenntnis über seinen jetzigen Zustand ganz mit sich alleine ausmachen und trotzdem bei Verstand bleiben. Er „starrt mit hervorquellenden Augen in totale Finsternis.“ Zudem kommen die Injektionen und Behandlungen, die an ihm vollzogen werden, deren Charakter er wohl erahnen, derer er sich jedoch nicht erwehren kann. 

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