Tristan Akkord 2012

Tuschfeder, laviert

42 x 29,7 cm. 

„Ausnahmsweise einmal ganz direkt verwandelte Wagner hier Leben in Kunst. Die fatale Dreieckskonstellation des Tristan entsprach der damaligen Lebenssituation des Komponisten ziemlich genau. Nur dass im wirklichen Leben König Marke in der Gestalt Otto Wesendoncks eine zwar ebenfalls unglückliche, aber ungleich mildere Rolle spielte. Als Minna Wagner einen scheu als „Morgenbeichte“ betitelten Liebesbrief an Mathilde abfing und die Sache nicht mehr zu vertuschen war, löste man die Angelegenheit im Hause Wesendoncks geräuschlos und ohne Mord und Totschlag: Wagner setzte sich – ohne Minna – zunächst nach Venedig ab und vagabundierte dann jahrelang durch Europa, während er an der Tristan-Partitur arbeitete.“

(Aus: „Der kleine Wagnerianer“, Enrik Lauer und Regine Müller, C.H. Beck Verlag)